Erster Bauabschnitt

Die Kirchengemeinde führt seit Mai 2022 auf Basis der Planungen des Büros „soan Architekten“, Bochum, die Sanierung der äußeren Grundmauern von St. Andreas durch. Bearbeitet werden die Südseite und das Areal um den Turm. Ziel ist es, seitlich gegen das Mauerwerk drückendes Wasser abzuhalten und geordnet abzuleiten.  Hierzu sind die Fundamente und ein vorgelagerter Technikkeller aufgegraben und mit einer dichtenden mineralischen Schicht sowie umlaufenden Drainagen versehen worden. Die Blitzschutzanlage wird begleitend erneuert. Die Arbeiten werden überwiegend von der Firma Kleffmann, Hüllhorst-Büttendorf, ausgeführt. Die Fa. Meyer Restaurierungen, Pr. Oldendorf, kümmert sich um Fugen und Ergänzungen im Mauerwerk. Zudem soll ein Glasfaseranschluss verlegt werden.

Gleich zu Beginn ergab sich die Notwendigkeit, die Baustelle archäologisch zu begleiten. Die westfälische Archäologie (Teil des Landschaftsverbandes, LWL) wurde bei der Sicherung und Dokumentation einer Vielzahl von historischen Beisetzungen tätig. Ganze Skelette oder Teile davon fanden sich unmittelbar am und z.T. sogar unter dem vorhandenen Mauerwerk bzw. den Fundamenten. Jeweils ein Fund an den romanischen (hier der Turm) und gotischen (hier die Westwand des nördlichen Schiffes) Teilen belegen, dass damals über bereits vorhandene Gräber „hinweggebaut“ wurde. Die Funde sind also älter als 800 bzw. 650 Jahre und werden von Fachleuten weiter ausgewertet.

Der logische Schluß aus der vorgefundenen Situation ist, dass es einen kleineren Vorgängerbau von St. Andreas gegeben haben muß, der, wie üblich, mittelalterlich eng von einem Friedhof umgeben war. Bei Neubau der romanischen Kreuzkirche (Mitte 12. Jh.) und der späteren gotischen Erweiterung (Mitte 14.Jh.) hat man also in diesen Friedhof hineingebaut. Seit 1350 hat die Kirche weitgehend ihre heutigen Ausmaße. Der umgebende Friedhof wurde erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben und von der heute kommunalen Anlage abgelöst.

Nach Abschluss der technisch nötigen Arbeiten soll das die Kirche umgebende Gelände etwas umgestaltet werden. Während der Bauarbeiten wurden nämlich Teile des Mauerwerks freigelegt (siehe Foto), die ursprünglich sichtbar und nicht von Erde bedeckt waren. Die Kirche stand also höher aus dem umgebenden Gelände heraus. Insbesondere im Bereich des Turms wird daher das Geländeniveau maßvoll abgesenkt und damit der Blick auf das wohlgeformte typische Stufenfundament dauerhaft freigehalten.

Auch ist erkennbar geworden, dass die nach Westen ausgerichtete kleine Tür im Turm in ihrem romanisch-rundbogigen Türausschnitt in der jüngeren Vergangenheit verkürzt worden ist. Sie war bauzeitig ca. 40 cm länger. Nun soll sie wieder auf dieses Maß gebracht und eine neue Türfüllung eingesetzt werden. Der Kirch- und Orgelbauverein wird sich an der Finanzierung dieser zunächst nicht geplanten Maßnahme beteiligen.

Zu den bisher geplanten Kosten der Gesamtmaßnahme von rd. 520.000,00 € wurde ein Zuschuß der Bundesrepublik Deutschland aus Denkmalmitteln in Höhe von rd. 260.000,00 € bewilligt. Weitere Mittel sind von der Kirchengemeinde gebildeten Rücklagen und bereits eingegangenen private Spenden von über 50.000,00 €. Weitere  25.000,00 € hat der Kirch- und Orgelbauverein schon bereitgestellt.